Aufgrund von ein paar Beschwerden im Magen-Darm-Bereich hat mein Arzt mir empfohlen, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Eigentlich ist die für Frauen erst ab 55 von der Krankenkasse als Vorsorge vorgesehen (bei Männern schon ab 50), und da bin ich ja noch weeeeeeeeit weit weg von. Also wirklich, sehr weit weg 😉

Allerdings meinte er auch, dass das eigentlich viel zu spät wäre und wenn schon Beschwerden da sind, ich das nun auch nutzen könnte um diese abzuklären und gleichzeitig eine Vorsorge schon vorab zu haben.

Fand ich schlüssig und habe mir also eine Überweisung zum Gastroenterologen geben lassen. Ein Termin war dann auch schnell ausgemacht. Eine Woche vor der eigentlichen Darmspiegelung hatte ich dann noch eine Vorbesprechung. Die lief bei meinem Arzt leider wie am Fließband, es waren gefühlt 20 Leute zum gleichen Termin geladen und die wurden nacheinander vom Arzt aufgerufen. Nach 2-5 Minuten kamen sie wieder heraus, mit nem Zettelchen in der Hand und „Alles Gute“ – Wünschen vom Arzt.

Als ich endlich dran war, wurde kurz drauf eingegangen, was bei einer Darmspiegelung gemacht wird, dass eventuelle Polypen direkt entfernt werden und es in seltenen Fällen zu Nachblutungen kommen kann. Außerdem wurde mir eine Packung Abführmittel in die Hand gedrückt und die besagten Zettelchen. Die bestanden aus einer Einverständniserklärung und weiterer Abfragen von medizinisch wichtigen Daten. Zusätzlich dazu noch aus Infozetteln zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung.

Und die hat es in sich. Zum Glück hatte ich mich vorher schon ein bisschen schlau gemacht, aber anscheinend nicht registriert, wie blöde es wirklich ist: Die genauen Zeiten sind überall ein bisschen unterschiedlich, aber ungefähr gilt, dass etwa 5-7 Tage vorher schon auf alles mit Körnern, Nüssen und Kernen verzichtet werden sollte. Außerdem auch auf feste Schalen wie bei Apfel, Birne oder Paprika. Generell ballaststoffarm und Rohkost meidend. Also quasi nix, was ich sonst so esse…

Außerdem blieben für mich viele Fragen offen. Was ist mit Tofu? Hülsenfrüchte soll man auch meiden, aber Tofu, Sojajoghurt oder Sojamilch sind ja doch schon sehr verarbeitet und die Sojabohnen aufgeschlossen. Ist das dann noch okay? Was ist mit Nussmus? In einer der Beschreibungen hatte ich gelesen, dass Nutella kein Problem wäre, geht dann Erdnussmus oder Mandelmus ohne Stückchen auch? Oder werden die trotzdem noch zu langsam verdaut?

Was ist mit Haferflocken? Auch da habe ich unterschiedliche Angaben gefunden, manchmal unterscheidend zwischen den „zarten“ und „Vollkorn“. Nun, ich hab immer „zarte Vollkorn“, ja und nu???

Da sich die Vorbereitung ja doch ein paar Tage hinzieht und das Thema vielleicht noch andere interessiert, habe ich dazu einen extra Beitrag erstellt. Mit Infos und Anregungen für veganes Essen während dieser Zeit.

Insgesamt war es dann doch nicht so schlimm, außer der letzte Tag vor der Darmspiegelung. Da darf man noch ein leichtes Frühstück zu sich nehmen, danach ist aber Sense. Und ab nachmittags kommt dann das Abführmittel ins Spiel. Danach sollte man sich nicht allzu weit von den gefliesten Räumlichkeiten entfernen, denn jetzt heißt es „alles muss raus!“. Weitere Details dazu erspare ich euch hier, wen es interessiert, schaut auf dieser Seite weiter. Es muss allerdings auch eine ganze Menge getrunken werden. Soviel, wie ich sonst nie trinke. Viel Hunger hatte ich dadurch dann zum Glück nicht.

Die Spiegelung selbst war dann gar nicht so schlimm. Außer, dass ich die ganze Zeit Angst hatte, mir kurz vorher noch in die Hose zu machen (Flüssiges kann der Darm nicht so wirklich gut festhalten…). Standardmäßig wird man schlafen geschickt, wenn es mit der Spiegelung los geht. Ich hatte vorher noch nie eine Vollnarkose, das war schon etwas abgefahren. Vor allem das Aufwachen und die Frage „hab ICH mich wieder angezogen oder wie ist das abgelaufen??“.

Gefunden wurde zum Glück nichts und ich wurde dann auch schnell wieder nach Hause geschickt. Mein Mann hat mich abgeholt, denn Auto fahren sollte man kurz nach der Narkose lieber nicht selbst. Es ist alles ein wenig komisch.

Ach ja, eine Info auf die ihr wahrscheinlich verzichten könnt noch zum Schluss: Damit der Darm besser angeschaut werden kann, wird er quasi ein wenig „aufgepustet“. Und die Luft muss nachher ja auch wieder raus. Könnt ihr euch also vorstellen, dass es noch ein paar ordentliche Trompeter im Nachhinein gibt 🙂

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