Letztens habe ich bei meinem Hund bemerkt, dass seine beiden Daumenkrallen ziemlich lang geworden sind und sich schon beginnen, einzurollen. Für alle, die sich jetzt fragen was „Daumenkrallen“ sind: Die Hunde haben an den Vorderpfoten normalerweise vier Zehen und vier Krallen. Direkt oberhalb der Pfote, quasi am Ende des Beines, gibt es dann noch jeweils eine zusätzliche Daumenkralle.

An den Hinterpfoten haben das auch manche Hunde, da heißt es dann „Wolfskralle“ oder „Afterkralle“. Ehrlich gesagt kannte ich vorher auch nur den Begriff „Wolfskralle“, damit ist aber offiziell eigentlich nur die zusätzliche an den Hinterpfoten gemeint. Dort hat mein Dackel-Terrier-Mix allerdings keine, nur vorne die erwähnten Daumenkrallen. Da diese nicht mit auf dem Boden aufsetzen, nutzen sie sich nicht ab und müssen zwischendurch geschnitten werden.

Naja, da bei unserem Hund noch ziemlich viel Fell um die Krallen herum wächst und die Krallen selbst komplett schwarz sind (genau wie sein Fell), ist uns erst ziemlich spät aufgefallen, dass die mal gekürzt werden müssten. Also ab zur Tierärztin.

Beim Krallen abknipsen erwähnte sie nebenbei, dass sie nur ein kleines Stück schneidet und wir in ein bis zwei Wochen nochmal vorbei kommen sollten, da „das Leben mitwächst“. Dann würde sie ein weiteres Stück schneiden. Ich musste erstmal kurz nachdenken, was damit überhaupt gemeint war. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass das bei Hunden so läuft wie bei uns, alles an „Fingernagel“ was drüber steht ist quasi ohne Nerven und kann gefahrlos abgeschnitten werden.

Dann habe ich mich allerdings an mein Meerschweinchen aus Kindheitstagen erinnert, dem wir auch immer mal wieder die Krallen schneiden mussten. Und dort konnte man wegen der hellen, durchscheinenden Krallen sehen, bis wohin die Blutgefäße liefen. Da war ich doch gleich froh, dass ich nicht selbst Hand angelegt und die Daumenkralle gekürzt hatte. Denn von den Blutgefäßen bzw. dem empfindlichen Gewebe innendrin, genannt „das Leben“, ist in den Krallen unseres Hundes absolut nichts zu erkennen. Die sind so schwarz wie eine Neumondnacht.

Anscheinend ist es also so, dass die Blutgefäße und das Gewebe innerhalb der Kralle mitwachsen. Daher: Ist eine Kralle mal zu lang geworden, immer nur in Stückchen kürzen und danach etwa 14 Tage Zeit lassen, bevor die Zange erneut angesetzt wird. Das Leben zieht sich dann nämlich auch wieder ein wenig zurück.

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